Kontakt

Pfarrerin Bettina Mohr
Magdeburger Straße 3
35041 Marburg-Wehrda
Tel.: 06421/84985

Zur Beerdigung

Sie müssen sich mit der Beerdigung eines Menschen befassen, mit dem Sie verbunden waren. Der Tod hat diese Verbindung abgeschnitten. Dabei kommt der Tod auf ganz unterschiedliche Weise in unser Leben: Er kann als Freund kommen, als Bekannter, auf dessen Besuch man sich schon vorbereitet hat, als siegreicher Gegner, als schlimmer Feind, der einem auch im Leben die Zeit stehenbleiben lässt. Der Tod nimmt uns manchmal den Atem und die Sprache.

Auf den Tod folgt die Beerdigung, die der Armut an menschlichen Möglichkeiten dem Sterben gegenüber den Reichtum der christlichen Hoffnung entgegensetzt. Der Mensch, von dem wir Abschied zu nehmen haben, hat sich nicht ins Nimmerland, ins endlose Aus, ins schwarze Nichts verabschiedet, sondern darf von Ihnen an einen Ort gedacht werden, an dem Leben möglich ist.

Das Beerdigungsgespräch

Vor der Trauerfeier werden Sie ein Gespräch mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer führen, in deren Verantwortung der Gottesdienst zur Beerdigung steht. In der Regel findet dieses Gespräch in Ihrem Zuhause statt. Im Rahmen dieses Gesprächs haben Sie die Möglichkeit, von Ihrem gestorbenen Angehörigen zu erzählen.

Sie dürfen an kleine und große prägende Lebensgeschichte erinnern. Oftmals sagen solche Episoden mehr über ein Leben aus als ein Lebenslauf, der aus einer Aneinanderreihung von Daten besteht. Sie dürfen im Gespräch auch von Ihren eigenen Ängsten und Hilflosigkeiten, von Ihren Hoffnungen und Zweifeln und von Ihren Zukunftsaussichten reden. Vielleicht zeigen Sie ein paar ausgewählte Fotos, die den Verstorbenen im Familienkreis, im Verein oder sonstwo zeigen. Alles das wird der Pfarrerin oder dem Pfarrer helfen, eine christliche Trauerfeier zu gestalten, in deren Zentrum neben der Verkündigung des Evangeliums einerseits der verstorbene Mensch steht und andererseits sie als Zuhörer.

Sie dürfen Wünsche für die Trauerfeier äußern, die den Beerdigungsspruch, die Lieder und auch die sonstige musikalische oder liturgische Gestalt betreffen. Dabei liegt über all Ihren Wünschen die letzte Entscheidungskompetenz bei der Pfarrerin oder dem Pfarrer, deren wichtigstes Interesse es ist, Sie als Angehörige seelsorgerisch und tröstend zu begleiten und dabei einen würdigen christlichen Gottesdienst mit der Abschied nehmenden Gemeinde zu gestalten.

Fotografie eines Grabsteins mit Efeu und Spinnenweben

Auf dem Friedhof

Biblische Sprüche als Beerdigungswort

Die nachfolgend aufgeführten Bibelworte sind in der Übersetzung der Lutherbibel 2017 wiedergegeben. Um sie in einer anderen Übersetzung einzusehen, nutzen Sie bitte den Dienst „Bibelstelle aufschlagen“ der Deutschen Bibelgesellschaft.

Aus den Psalmen

  • Ich liege und schlafe und erwache; denn der HERR hält mich.
    [Psalm 3,6]
  • Darum hoffen auf dich, die deinen Namen kennen; denn du verlässest nicht, die dich, HERR, suchen.
    [Psalm 9,11]
  • Beweise deine wunderbare Güte, du Heiland derer, die Zuflucht suchen vor denen, die sich gegen deine rechte Hand erheben. Behüte mich wie einen Augapfel im Auge, beschirme mich unter dem Schatten deiner Flügel.
    [Psalm 17,7-8]
  • Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.
    [Psalm 36,10]
  • Sende dein Licht und deine Wahrheit, dass sie mich leiten und bringen zu deinem heiligen Berg und zu deiner Wohnung.
    [Psalm 43,3]
  • Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Denn er ist mein Fels, meine Hilfe, mein Schutz, dass ich gewiss nicht wanken werde.
    [Psalm 62,2-3]
  • Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
    [Psalm 73,23-24]
  • Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild; / der HERR gibt Gnade und Ehre. Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen.
    [Psalm 84,12]

Aus dem Neuen Testament

  • Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
    [Johannes 3,16]
  • Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
    [Johannes 8,12]
  • Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.
    [Römer 6,8]
  • Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn
    [Römer 8,38-39]
  • Denn wir warten im Geist durch den Glauben auf die Gerechtigkeit, auf die wir hoffen.
    [Galater 5,5]
  • Unser Herr Jesus Christus ist für uns gestorben, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben.
    [1. Thessalonicher 5,10]
  • Und das ist die Verheißung, die er uns verheißen hat: das ewige Leben.
    [1. Johannes 2,25]
  • Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Einsicht gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.
    [1. Johannes 5,20]
  • Wir aber sind nicht solche, die zurückweichen und verdammt werden, sondern solche, die glauben und die Seele erretten.
    [Hebräer 10,39]

Die hier in Auswahl zusammengestellten und in die Übersetzung der Lutherbibel 2017 überführten Bibelworte entstammen der 2002 von Hans Hentschel im Kreuz Verlag veröffentlichten Broschüre „Leben am Meer der Zeit. Zur Beerdigung“ (ISBN 3-7831-2112-4).